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Die hochmoderne Healthcare-Welt des Saarlandes.


Das Saarland beweist auf höchstem Niveau, was es heutzutage für ein gesundes Leben braucht – und überzeugt weit über die Landesgrenzen hinaus mit Forschergeist und Ideenreichtum. Sowohl in Sachen medizinisches Fachwissen als auch in der Entwicklung und Herstellung hochwertiger Arzneimittel.

Denn einerseits wird spätestens seit der Gründung der Universität des Saarlandes ausgezeichnete medizinische Forschung betrieben, andererseits zählen verschiedene pharmazeutische Unternehmen in Ihren Teilbereichen zweifelsohne zur Healthcare-Weltspitze. Exzellenz und Expertise auf engstem Raum sind ein Markenzeichen der Medizin im Saarland. Diese Konzentration unterschiedlicher Kernkompetenzen führt zu Synergien, von denen die beteiligten Akteure auf mehreren Ebenen profitieren.

Das gilt für die drei großen Teilbereiche der Gesundheitswirtschaft, die man oft zur Gliederung verwendet:

  • Medizinische Versorgung – Kliniken, Arztpraxen, Pflege- und Reha-Einrichtungen;
  • Industrielle Gesundheitswirtschaft – pharmazeutische Unternehmen, Medtech-Firmen, gewerbliche Forschung und Entwicklung, Großhandel;
  • Weitere Teilbereiche – Einzelhandel, Versicherungen, akademische Forschung und Entwicklung, Ausbildung.

Ein verbindendes Element ist der Einsatz hochmoderner Technologien: Digitale Lösungen wie z. B. Künstliche Intelligenzen oder die Verwendung innovativer Materialien erschließen vollkommen neue Therapiemöglichkeiten. Tiefergehende Informationen liefern die Kapitel Künstliche Intelligenz und Neue Materialien.

Versorgend, vorsorgend, fürsorgend – ein flächendeckendes Gesundheitswesen

An erster Stelle steht im medizinischen Kontext eine gute Versorgung der Bevölkerung. Neben den Arztpraxen, Apotheken und Pflegeeinrichtungen spielen dabei die Krankenhäuser eine tragende Rolle – allen voran das Universitätsklinikum in Homburg. Das medizinische Hochleistungszentrum bietet jährlich mehr als 50.000 Menschen stationär und über 200.000 ambulant eine fachkundige Behandlung. Heute umfasst das 1947 gegründete Krankenhaus 30 Kliniken und Institute, in dem sich über 600 Ärzte und etwa 2.000 Pflegekräfte um die gesundheitlichen Belange der Patienten kümmern. Zudem profitieren jährlich fast 3.000 Menschen von der medizinischen Ausbildung am Standort. Mehr dazu im entsprechenden Abschnitt.

Übrigens: Mit einer Apothekendichte von 29 auf 100.000 Einwohner sticht das Saarland im Bundesvergleich hervor und ist damit dem EU-Schnitt von 32 pro 100.000 Einwohner am nächsten.

Know-how für alle Notfälle: Spezialkliniken an der Saar

Verschiedene Kliniken mit hoch spezialisierten Fachbereichen sind überregional bekannt.

Vor allem im Bereich der Augenheilkunde zählt das Knappschaftsklinikum in Sulzbach zu den modernsten Krankenhäusern in Deutschland. Mit innovativen Netzhautimplantaten oder neuartigen Hornhauttransplantationen hat das Team bereits mehrere Auszeichnungen erwerben können.

Dem steht das Herzzentrum der Völklinger SHG-Kliniken in nichts nach. Die hochmodern ausgestattete Kardiologie ist dank des grenzübergreifenden Kooperationsvertrages „MOSAR“ auch erster Anlaufpunkt für Notfallpatienten aus dem nahegelegenen Frankreich, was in der Corona-Krise mehrere Menschenleben gerettet hat. Für diese gelebte deutsch-französische Solidarität hat Cem Özbek, Gründer des Herzzentrums, im Frühjahr 2021 das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Unerhört gut: Das Netzwerk Hören

Das Netzwerk Hören hilft Menschen mit Hörbehinderung einen unbeschwerten Aufenthalt im Saarland zu erleben. Dies reicht von medizinisch-therapeutischen Angeboten bis zu Freizeitaktivitäten wie geführten Wanderungen und passenden Übernachtungsmöglichkeiten.

Ein im gesamten Südwesten bekannter Anlaufpunkt für Hörgeschädigte und Gehörlose stellen die MediClin Bosenberg Kliniken dar. In den Bereichen Cochlea Implantat (CI), Tinnitus und Hörschädigung sind die MediClin Bosenberg Kliniken eine bundesweit anerkannte Einrichtung. Sie ist speziell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten und komplett barrierefrei für Menschen mit Hörschaden konzipiert.

Innerhalb des Netzwerks Hören ist auch Forschung ein wichtiges Feld: Bei der Systems Neuroscience & Neurotechnology Unit (SNNU) arbeiten Wissenschaftler der medizinischen Fakultät sowie Ingenieure der Hochschule für Technik und Wirtschaft, um mit neuartigen Technologien Menschen mit Hörschäden weiterzuhelfen. Die Erkenntnisse aus der direkten Zusammenarbeit mit Hörgeräteherstellern oder der Automobilindustrie fließen direkt in die Optimierung bestehender Geräte und die Entwicklung innovativer Produkte.

Forschung beflügelt den Fortschritt.


Zweifellos bilden die Universität des Saarlandes (UdS) und das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) die beiden Eckpfeiler einer insgesamt breit aufgestellten Wissenschaftslandschaft. Zu den Schwerpunkten zählen neben Untersuchungen zu Krebserkrankungen auch Projekte zur Herz-Kreislauf-Gesundheit, COVID-19, Biofilmen und dem medizinischen Einsatz Künstlicher Intelligenz.

Etliche Vorzeigeprojekte wurden am Saarbrücker Campus und an der Uni-Klinik in Homburg ausgebrütet – und haben sich in zahlreichen Fällen zu international anerkannten Institutionen gemausert. Zentral ist auch der Aspekt der Digitalisierung und der Anwendung Künstlicher Intelligenz in der Medizin. Hier sei beispielsweise das Unternehmen ki:elements erwähnt, das mit computergestützer Sprachanalyse z.B. Demenzerkrankungen frühzeitig erkennen könnte. Mehr dazu auf der Themenseite zu Künstlicher Intelligenz.

Der zur Saar-Uni gehörende Saarland Informatics Campus – mit seinen zahlreichen Forschungseinrichtungen – hat beispielsweise entscheidenden Anteil an der Stärkung der translationalen Medizin, damit die Theorie zügiger zur praktischen Anwendung findet. 

HIPS, HIPS, Hurra: Pharmazeutische Spitze an der Saar-Uni

Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) wurde 2009 am Campus der Universität des Saarlandes gegründet. Es ist das erste öffentliche Forschungsinstitut in Deutschland, das sich ausdrücklich den pharmazeutischen Wissenschaften widmet. Der Fokus der in Saarbrücken agierenden Forscher liegt auf der Entwicklung neuer Wirkstoffe und Behandlungsmöglichkeiten gegen Infektionskrankheiten: Die sogenannte Translation beschäftigt sich mit dem Übergang von der Forschung hin zur Anwendung am Menschen. Um in Zukunft schneller und besser gegen Antibiotika-Resistenzen oder neuartige Erreger vorgehen zu können, investieren Bund und Land insgesamt 70 Millionen Euro in den kommenden Jahren, um die Wirkstoff-Forschung auszuweiten und einen Erweiterungsbau zu finanzieren. HIPS, Saar-Uni und Uni-Klinikum sollen sich so besser mit der pharmazeutischen Industrie vernetzen. Das Saarland sichert sich weiter seine Vorreiterrolle und baut diese konsequent aus.

KIST – Wissensbrücke vom Saarland nach Seoul

Seit bereits 25 Jahren steht in Saarbrücken das KIST Europe – der europäische Ableger des Korea Institute of Science and Technology. Die einzige Zweigstelle außerhalb Südkoreas trägt maßgeblich zum internationalen Austausch auf den Gebieten der Grundlagenforschung und angewandter Wissenschaften bei – und öffnet gleichzeitig aktive Kanäle zu Geschäftspartnern im ostasiatischen Staat. Ein Schwerpunkt liegt im Bereich des Bioengineering.

Medizinische Daten? Na Sicher! Mit dem CISPA.

Das CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit erforscht die unterschiedlichsten Aspekte rundum geschützter Daten. Als Teil der Helmholtz-Gemeinschaft arbeitet diese Forschungseinrichtung des Bundes häufig auch im Verbund mit anderen Institutionen.

So stehen seit 2019 neue Datenschutz-Verfahren zur personalisieren Medizin im Fokus. Das Projekt zu dieser Zukunftstechnologie betreut das CISPA gemeinsam mit fünf weiteren Helmholtz-Zentren. Aktuell besteht auch eine Initiative mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ): Im 2020 begonnenen dreijährigen Projekt „Trustworthy Federated Data Analytics“ (TFDA) geht es um den vertrauenswürdigen Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Medizinforschung. Hier liegt enormes Potenzial, sowohl für die Früherkennung als auch für personalisierte Therapien von Krebserkrankungen. Auch Rebekka Burkholz, die im Sommer 2021 von der Harvard University nach Saarbrücken wechselte, forscht zu Machine-Learning-Modellen, die dabei helfen können, Krebserkrankungen früher zu diagnostizieren und besser zu bekämpfen.

Health.AI Saar – Netzwerk am Werk für KI in der Gesundheit

Um die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz in der Gesundheit auszuschöpfen, ist im Saarland das Netzwerk Health.AI entstanden. Die Vision eines „intelligenten Gesundheitsraums Saar“ hat auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung überzeugt: Gemeinsam mit 22 anderen Projekten hat sie aus 130 Bewerbungen herausstechen können und erhält nun den nächsten sechs Jahren bis zu 15 Millionen Euro für unterschiedliche KI-Projekte. Zudem gehört die Initiative zum Bundesprogramm „WIR! Wandel durch Innovation in der Region“, was die Digitalisierung der Gesundheit an der Saar entscheidend vorantreibt.

Zukunftsgeschichten rund ums Beschichten am MECS

Immer wichtiger auch aus medizinischer Sicht sind die exzellenten Forschungsresultate des Steinbeis Forschungszentrums Material Engineering Center Saarland (MECS). Die Entwicklung antibakterieller Beschichtungen oder anderer funktionalisierter Oberflächen ermöglicht bahnbrechende Lösungen in der Bekämpfung von Krankheitserregern, sowohl für die Medizintechnik als auch für den Einsatz im Alltag.

IBMT: Starkes Lebenszeichen in Sachen Life Sciences

Das Fraunhofer-Institut für biomedizinische Technik, kurz IBMT, agiert in erster Linie in der angewandten Forschung und Geräteherstellung für Kunden aus aller Welt. Die Ursprünge gehen bis ins Jahr 1987 zurück. Fünf Jahre später erfolgte die offizielle Gründung. Seit 2015 ist das Institut am Hauptsitz Sulzbach/Saar auf einer Vielzahl hochmoderner Gebiete tätig: Neben der bezeichnenden Biomedizin zählen unter anderem medizinische Biotechnologie, Sensortechnik, Kryotechnologie, Nano(bio)technologie sowie Biobanken oder Stammzellforschung zu den Kernkompetenzen. Zukunftsweisende, automatisierbare Labortechnologien, die Entwicklung mobiler Speziallabore (S3, GMP, GCLP etc.) und Informationstechnologien für Health Care Lösungen runden das Portfolio des Fraunhofer IBMT ab. Als Schnittstelle zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung gilt das Institut weltweit als kompetenter Partner für moderne technische Gerätschaften und interdisziplinären Wissenstransfer.

Das DFKI: „smartifiziell“ im Dienst der Medizin

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz leistet unschätzbare Arbeit für den medizinischen Fortschritt. So wird seit 2019 ein Risiko-Vorhersagesystem für altersgerechtes Wohnen entwickelt. Das sogenannte „Ambient Assisted Living“ bedient sich intelligenter Tools, die Sensor- und Gesundheitsdaten auswerten, um Betroffene, Angehörige oder auch Pflegepersonal frühzeitig auf potenzielle Notfälle hinzuweisen.

Ein noch aktuelleres Beispiel ist Ophthalmo-AI: Im März startete das Verbundprojekt unter Führung des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT. Es zielt auf bessere Diagnose- und Therapieentscheidungen in der Augenheilkunde. Dies erfolgt durch die Interaktion mit KI-gesteuerten Systemen, die das Auslesen hochkomplexer Bilddaten erleichtern.

Aus Bildung wird Zukunft.


Die Bildungsmöglichkeiten mit gesundheitlichem Fokus im Bundesland gestalten sich vielfältig: Sie reichen von zahlreichen Aus- und Weiterbildungsstätten bis hin zu den akademischen Einrichtungen. An der Medizinischen Fakultät der Uni-Klinik in Homburg genießen insgesamt 2.000 Studierende eine kompetente Ausbildung in den Fächern Human- und Zahnmedizin, Human- und Molekularbiologie sowie Bioinformatik. Darüber hinaus bildet das UKS jedes Jahr rund 640 Personen in den unterschiedlichsten Gesundheitsberufen aus.

Besondere Erwähnung verdienen außerdem die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) sowie die deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). An der HTW sind im Wintersemester 2021/2022 neue Studiengänge zu den bestehenden, wie Soziale Arbeit, dazu gekommen: Angewandte Hebammenwissenschaft, Pflegeexpertise und Praxisanleitung und Management und Berufspädagogik im Gesundheitswesen. Die DHfPG erlaubt studieninteressierten Master- und Bachelor-Abschlüsse in zukunftsträchtigen Feldern wie unter anderem Ernährungsberatung, Fitnessökonomie oder Gesundheitsinformatik.

Heute international anerkannte Größen haben im Saarland wertvolle Erfahrungen gesammelt, die uns dabei helfen, durch die Corona-Pandemie zu kommen. Es geht um die BioNtech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin. Die beiden Koryphäen in der Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs hatten sich Anfang der Neunziger in Homburg kennengelernt. Frau Türeci promovierte 1992 an der Medizinischen Fakultät des Saarlandes, während ihr späterer Ehemann am Universitätsklinikum zur Immuntherapie bei Krebs forschte.

Healthcare: Fitmacher der Ökonomie vor Ort


Sowohl bei der Wertschöpfung als auch in Bezug auf die Erwerbstätigen weist die saarländische Gesundheitswirtschaft überdurchschnittliche Zahlen im Bundesvergleich auf. Die aktuellsten Zahlen von 2019 beziffern den Wertschöpfungsanteil auf 4,4 Mrd. Euro. Das entspricht 13,5 % der gesamten Wirtschaftsleistung im Saarland – und übertrifft somit den Bundesdurchschnitt von 12,3 Prozentpunkten. Insgesamt verdienten 93.000 Menschen ihren Lebensunterhalt in dem Sektor. Das sind 17,4 % der saarländischen Erwerbstätigen im Vergleich zu 16,5 % im deutschlandweiten Schnitt.

Neben Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder Krankenkassen sind ausgewählte Produktions- und Vertriebsunternehmen als wichtige Arbeitgeber zu nennen. Die Fresenius Medical Care Deutschland GmbH beschäftigt in St. Wendel rund 1.750 Mitarbeiter. Bei den Pharmafirmen ragen die Ursapharm Arzneimittel GmbH aus Saarbrücken-Bübingen mit rund 450 Mitarbeitern, der Import-Spezialist Kohlpharma GmbH in Bexbach und die für natürliche Heilmittel und Körperpflegeprodukte bekannte Dr. Theiss Naturwaren GmbH mit ihren 300 Beschäftigten hervor.

Fresenius Medical Care Deutschland GmbH

Seit mehr als 30 Jahren betreibt Fresenius Medical Care eines seiner wichtigsten Werke in St. Wendel. Der Aufstieg zum Weltmarktführer für die Herstellung von Dialyse-Geräten ist eng mit dem Saarland verknüpft: Die ersten eigenen Fertigungslinien standen in der Kreisstadt an der Blies. Auch heute setzt Fresenius weiter auf die dortige Ingenieurskunst, um seine Produktion weiterzuentwickeln: Die Technologien kommen auch den global agierenden Tochtergesellschaften und Partnern zugute.

Darauf wirft die Welt ein Auge: Ursapharm

Das Bübinger Pharmaunternehmen Ursapharm entstand 1974 als Importvertrieb für französische Arzneimittel für die Augenheilkunde. Bereits wenige Jahre später stellte man selbst sogenannte ophthalmologische Produkte her – und gehört mittlerweile auch über Deutschlands Grenzen hinaus zu den Markführern für Medizinprodukte im Bereich der Augenheilkunde. Die Präparate wie Augentropfen und -salben mit innovativen Patenten, die am Bübinger Stammsitz und weiteren Orten entstehen, stoßen in einer Zeit, in der wir permanent auf Bildschirme blicken, auf eine stetig wachsende Nachfrage.

Das Produktportfolio umfasst zudem Nahrungsergänzungsmittel sowie antientzündliche und antiallergische Medikamente. Um weiter an der Weltspitze zu agieren, investiert Ursapharm auch kontinuierlich in die Forschung und Entwicklung neuartiger Präparate. So veröffentlichte das Familienunternehmen im September 2021 erstaunliche Studienergebnisse zu einem Nasenspray für Allergiker, das Ursapharm vor einigen Jahren auf den Markt gebracht hat. Der darin enthaltene Wirkstoff Azelastin reduziert die Virenlast im Nasen-Rachenraum bei einer Infektion mit SARS-Cov2 nachweislich.

Start-Up für kühle Rechner: BioKryo

Als Ableger des Fraunhofer-IBMT profitiert die BioKryo GmbH vom großen Know-how in Sachen Kryotechnologie. Die „Tieftemperaturtechnik“ findet heute in den unterschiedlichsten Feldern Verwendung. Seit 2010 bietet BioKryo GMP-konforme Dienstleistungen in den Bereichen Kryolagerung und Biobanking an: Sie lagert Forschungsproben und persönliche therapeutische Proben in ihrer Kryobank.

Mikrotechnologie, Riesenwachstum: Die InstilloGroup

In Überherrn agiert einer von Europas Wachstums-Champions im Bereich Biotech: Die Instillo Group. Die mehrfach ausgezeichnete Unternehmensgruppe vereint mehrere hochinnovative Unternehmen unter einem Dach, die sich auf den Einsatz von Nano- und Mikropartikeln für die Arzneimittel, Kosmetika und Lebensmittel spezialisiert hat. Am eigenen Industriecampus Überherrn bietet die Gruppe von der Entwicklung über Prüfung und Herstellung bis hin zur Vermarktung ein ganzheitliches Leistungsspektrum. Insbesondere die vielfach anwendbaren Mikroreaktoren sind der Umsatztreiber der Instillo Group, die bereits mehrfach für die Technologie und den damit einhergehenden Wirtschaftserfolg ausgezeichnet worden ist. Zur Gruppe gehören auch Quasaar und MyBiotech, auf die wir im Folgenden genauer eingehen.

Höchste Qualität für die Qualitätssicherung: Quasaar

Die Quasaar GmbH als Teil der Instillo Group hat sich mit einem maßgeschneiderten Outsorcing-Konzept auf den hochregulierten Pharma- und Life-Science-Bereich (GMP) spezialisiert. Sie bietet ihre Dienste auch für Medizinprodukte oder Lebensmittel an – ob Qualitätskontrolle, Laboranalysen oder großzügige Lagerungsmöglichkeiten: Partner aus aller Welt erhalten ein rundum gelungenes Paket.

Saarland, leuchtendes Beispiel mit „Phoenix“

Im Saarland wird sich das einzige EU-Forschungszentrum für Nanopharmazeutika ansiedeln. Das sogenannte „Projekt Phoenix“ wird von der Europäischen Union mit 11,1 Millionen Euro gefördert. Das Projekt wird vom Luxembourg Institute of Science and Technology geleitet, die Schlüsselrolle als wissenschaftlicher Koordinator nimmt dabei die zur InstilloGroup gehörende MyBiotech GmbH ein. Die Spezialisten für grüne Pharma-Technologien haben sich durch Innovationen wie z. B. aus Algen hergestellte Omega-3-Fettsäuren einen Namen gemacht – über 120 Unternehmen aus aller Welt kooperieren mit MyBiotech. Das Unternehmen hat erst 2020 mit der MJR Pharmtech GmbH fusioniert und beschäftigt heute rund 50 Mitarbeitende. Doch das ist nur der Anfang: Durch das aktuelle EU-Projekt entstehen neue attraktive Arbeitsplätze am Standort Überherrn, wo am Ende auch die Produktion der neu entwickelten Medikamente entstehen wird.

Einfach mega dank Omega: KD Pharma

Neben den regionalen Branchengrößen tragen verschiedene innovative Unternehmen verstärkt zur Wirtschaftsleistung im Healthcare-Bereich bei. Eine dieser Firmen ist KD Pharma mit Sitz in Bexbach. Die am Standort produzierten Fettsäuren sind weltweit einmalig: Nur die Bexbacher können Lipid- und Omega-3-Konzentrate in einer Reinheit von bis zu 99,5 % kommerziell anbieten.

Wo noch vor zehn Jahren weniger als 20 Menschen arbeiteten, agieren heute etwa 130 Mitarbeiter – und versorgen Hersteller von Pharma-Produkten und Nahrungsergänzungsmitteln mit hochwertigen Rohstoffen.

Kontrastreiches Profil: Medtron AG

Die Firma Medtron AG hebt sich auch international ab. Kein Wunder, der Spezialist für modernste Kontrastmittel-Injektoren gehört zu den Top-Adressen in Europa. Seine Produkte kommen bei zeitgemäßen Untersuchungsmethoden zum Einsatz, die mittels medizintechnischer Bildgebungs-Systeme wie Computertomographie, Magnetresonanztomographie und Angiographie durchgeführt werden können.

Der Schwesternverband für einen warmherzigen Herbst des Lebens

In über 60 Jahren ist der Saarländische Schwesternverband zu einem Unternehmen mit rund 3.800 Mitarbeitenden gewachsen, das in fünf Bundesländern alte oder behinderte Menschen pflegt, betreut und fördert – sei es ambulant oder stationär. Im Mittelpunkt steht dabei das möglichst selbstbestimmte Leben der betreuten Menschen.

Höchste Ansprüche im hohen Alter? Residieren bei der Victor’s Group

Einer der wichtigsten deutschen Anbieter im Bereich der Pflege ist die Victor’s Group aus Saarbrücken – insbesondere unter der Marke Pro Seniore. Das von der gesamten Unternehmensgruppe bereitgestellte Angebot umfasst 120 Seniorenresidenzen in ganz Deutschland mit rund 18.000 Pflegeplätze, 15 ambulante Pflegedienste und mehrere Tagespflegeeinrichtungen für die unterschiedlichsten Ansprüche.

Service-Oase Saarland in der Medizin

Der Service-Sektor steht dem Pharma-Segment in nichts nach. So beschäftigt die unimed Abrechnungsservice für Kliniken und Chefärzte GmbH aus Wadern-Noswendel in ganz Deutschland rund 900 Mitarbeiter. Im benachbarten Merzig sitzt dagegen die assist GmbH, eines der bundesweit größten Homecare-Unternehmen – rund 350 Mitarbeiter. Es würde den Rahmen hier sprengen, alle innovativen Anbieter aus dem Bundesland aufzuzählen. Klar ist, dass die zahlreichen hochwertigen Hersteller und Dienstleister in einem explosionsartig wachsenden Sektor wie der Gesundheitswirtschaft bereits heute auf der Suche nach gut ausgebildeten Fachleuten sind.

Ein Healthcare-Sektor wie das blühende Leben

Wenn man abschließend die Gesundheitswirtschaft an der Saar auf Herz und Nieren prüft, zeichnet sich ein sehr positives Gesamtbild ab – mit vielversprechendem Entwicklungspotenzial. Das Augenmerk auf innovativen Technologien sowie das engmaschige Geflecht aus relevanten Einrichtungen und Unternehmen bilden bereits eine solide Basis für die Healthcare Professionals von heute und morgen.

Die Nachfrage an qualifizierten Arbeitskräften steigt vor allem in der Versorgung: Bedingt durch den demografischen Wandel steigt der Bedarf an medizinischen Serviceleistungen.

Gleichzeitig gehen in den kommenden Jahren viele Fachkräfte in Rente. Ebenso sind Forschung und Unternehmen, die zur industriellen Gesundheitswirtschaft gezählt werden, treibende Kräfte auf dem Arbeitsmarkt.

Das Saarland bietet also gerade Zugezogenen eine gesunde Vielfalt an Möglichkeiten, den Traumberuf im Healthcare-Bereich zu finden. Chemiker, Laboranten, aber auch Fachleute aus technischen Berufen, der Informatik und dem Marketing werden gesucht. Und wer nach getaner Arbeit den Kittel an den Haken hängt oder den Stift fallen lässt, darf sich selbst auf eine herausragende Lebensqualität auch nach Feierabend freuen.